Gunar Hohl
Am 18. April 2018 wird ein neuer Verwaltungsrat gewählt. Der Patronatskanton der Schule São Paulo, Basel Stadt, und Educationsuisse (Schweizer Behörde, die alle 18 Schweizerschulen in Ausland betreut) schlägt vor, dass der neue Verwaltungsrat einem anderen, partizipativeren Leitungsmodell folgt. Die Ratsmitglieder sollen Bereiche und Funktionen übernehmen, die in den Händen unserer Generaldirektoren lagen. Mit der Rückkehr des Generaldirektors, Herrn Jürg Leuenberger, in die Schweiz wird die Stelle des Generaldirektors also vorläufig nicht besetzt.
Dieses Modell ist an öffentlichen Schulen der Schweiz üblich und wurde von mehreren Schweizerschulen im Ausland übernommen. Es ist auch das ursprüngliche Gründungsmodell der meisten Schweizerschulen und Schulen anderer Länder, in dem Auswanderer mit Hilfe ihrer jeweiligen Regierungen und Unternehmen aus diesen Ländern, Schulen gründeten, die ihren Kindern die Möglichkeit geben, Jahre später ihr Studium und ihre Hochschule in ihren Ländern fortzusetzen.
So gründeten mehrere Familien, darunter auch meine eigene, die Schweizerschule von Rio de Janeiro, genau wie andere Schweizer Familien die Schweizerschulen von São Paulo und Curitiba gründeten. Meine Klassenkameraden hatten, wie ich, das Privileg, die erste Klasse zu sein, die die Schweizerschule in Rio vom ersten Jahr des Kindergartens bis zum letzten Jahr der Gymnasialstufe, wie wir sie heute nennen, absolvierte.
In unseren Schulen in São Paulo und Curitiba haben wir bis heute Gründer im Schulverein und deren Kinder und Enkel im Vorstand. Ich hatte das Privileg, 26 Jahre lang im Vorstand der Schulen von São Paulo und Curitiba zu arbeiten. Anfangs passiv und seit etwa 10 Jahren aktiver.
Als ein großer Teil des derzeitigen Rates unsere Schulen übernahm, verfolgten wir zwei Ziele: die Qualität des Unterrichts und folglich die Leistung unserer Schüler zu verbessern und beide Schulen zu integrieren, sei es in Bezug auf Verwaltungsrat als auch Direktion, Schulleitung, Lehrpersonen und alle Mitarbeiter.
In den letzten 10 Jahren waren die Schulen, meiner Ansichten nach, in der Lage, die Ergebnisse und Leistungen unserer Schüler wesentlich zu verbessern, finanzielle Schulden zu bereinigen und eine bessere Integration zwischen den Mitgliedern des Rates, der Direktion, der Schulleitung und den Angestellten beider Schulen zu verwirklichen. Aufgrund der guten Ergebnisse ist die Zahl der Schüler und Familien in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen, so, dass wir heute weit über dem Break-Even einer finanziell lebensfähigen Schule liegen.
In São Paulo haben wir 2016 ein Grundstück von ca. 6.000 m2, unseren "Basler Wald", gemietet. Wir haben unser Auditorium renoviert, so dass es heute ein multifunktionaler Raum ist, der neben künstlerischen Veranstaltungen und Treffen, den anerkannten Standards entspricht, um IB-Prüfungen unserer Schüler unterzubringen. In Curitiba hat die Planung des neuen Gebäudes auf dem Grundstück, das vor Jahren mit Hilfe unseres Patronatskantons, Aargau, gekauft wurde, die Endstufe erreicht. Noch im Jahr 2018 wird das neue Gebäude, modern und nach den neusten pädagogischen Standards gebaut, was die Kapazität der Schule auf 900/1000 Schüler erweitern wird.
Unsere Schüler haben es in den letzten Jahren geschafft, durch unser IB-Programm die besten Universitäten der Welt und auch die besten brasilianischen Universitäten zu erreichen.
Wir sind auf dem richtigen Weg, und müssen ihn weitergehen, denn unsere Welt und auch die Erziehung verwandeln sich in einer noch nie zuvor gesehenen Geschwindigkeit. Aspekte, die einst für die Erziehung unserer Kinder wichtig waren, sind es heute schon nicht mehr. Die Welt verändert sich und wir müssen mit den Veränderungen Schritt halten. Auch viele andere Schulen achten heute darauf und nehmen Änderungen vor. Exzellente Schulen übernehmen die IB-Programme (PYP, MYP und DP), die global auf bedeutende Weise wachsen. Beispiele hierfür in São Paulo sind die Jesuitenschule São Luiz, Avenues (die Mitte 2018 in Brasilien eröffnet wird und nicht das IB anbietet, sondern einen differenzierten Bildungsvorschlag nach Brasilien bringt), Benjamin Constant (deutschsprachig), Soka-Schule (japanisch), Pueri Domus, Miguel de Cervantes (spanisch) und viele andere, abgesehen von den traditionellen internationalen Schulen. Um nicht zurückzubleiben, ist eine ständig wachsende Qualität des Unterrichts von großer Bedeutung. Und für uns war und ist eine gute Ausbildung unserer Schüler immer die bestmögliche Ausbildung, so wie wir sie verstehen.
Ich wünsche dem folgenden Verwaltungsrat viel Erfolg und Entschlossenheit bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen!
Ich danke auch unserem Generaldirektor, Herrn Jürg Leuenberger, für alles, was er für die Schulen getan hat, insbesondere für Curitiba, wo er mehr Zeit hatte, Anteil zu nehmen und die notwendigen Veränderungen voranzutreiben, die das Niveau der Schule wesentlich verbessert haben. Danke auch an die Direktoren Marcel Brunner und Marc Schumacher für ihr unermüdliches Engagement für unsere Schulen, wie auch an die gesamte Schulleitung, Lehrpersonen und Mitarbeiter.
Ich bin auch dankbar für die Unterstützung und das Vertrauen unserer Eltern und besonders unserer Schüler, auf die wir aufgrund ihrer Ergebnisse so stolz sind und denen unsere Motivation, unser Engagement und unsere Existenz gilt.
Abschließend möchte ich Herrn Cripsin Hugenschmidt und Herrn Pierre Felder (aus dem Patronatskanton Basel-Stadt), Herrn Frederic Voisard (aus dem Patronatskanton Aargau), Frau Barbara Sulzer Smith (Educationsuisse), Herrn Claudio Leoncavallo, unserem Generalkonsul von São Paulo, Herrn Xaver Schönbächler (Schweizer Konsul in São Paulo), für all die Unterstützung danken, die sie uns im Laufe der Jahre geleistet haben. Unseren neuen Generalkonsul in São Paulo, Herrn Urs Brönimann, der im Februar 2018 das Generalkonsulat von São Paulo übernommen hat, heissen wir ganz herzlich willkommen.
Verwaltungsrat | |
Präsident | Gunar Hohl |
Vizepräsident | Roberto Antonio Peredo Zürcher |
Ratsmitglieder | Alfredo Attié Jr. Bruno Larsen Flávia de Queiroz Hesse Gabriela Hildegard Anna Frangi Marcel Salzmann Manuela Esther Merki Ronald Felder |
Aufsichtsrat | |
Effektive Mitglieder | Sérgio Renato Tinguely Werner Stettler |
Beirat | |
Obligatorische Mitglieder | |
Schweizer
Schweizer Konsul in São Paulo
| Claudio Leoncavallo Xaver Schönbächler |
Generaldirektor | Jürg Leuenberger |
Vertreter des Lehrkörpers | Heitor |
Letztamtierender Präsident des Verwaltungsrats | André Jakob Larsen
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Gewählte Mitglieder | Jacqueline Louise Hefti Caramurú |
Jürg Leuenberger
"Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.". Gustav Heinemann, deutscher Politiker (1899 – 1976)
Die Schule bewahrt und setzt sich mit der Zukunft auseinander: ein Spannungsfeld.
Wir alle haben eine Schulerfahrung. Sie beeinflusst unser Wirken in der Schule als Lehrperson oder Angestellte. Sie bildet den Hintergrund der Erwartungen von Eltern an die Schulbildung ihrer Kinder. Sie gibt den Rahmen für die Vorstellung von «Schule» für die Öffentlichkeit. Aber diese Schulerfahrung ist zum Teil mehrere Jahrzehnte alt. Sie stammt aus einer Schule, welche mit anderen Rahmenbedingungen konfrontiert war, welche andere, damals drängende Fragen zu berücksichtigen hatte. Vor diesem Hintergrund haben wir die Aufgabe, eine Schule zu gestalten, welche sich mit den heute drängenden Problemen auseinandersetzt und auf mögliche Fragestellungen im Hinblick auf die Zukunft ihrer Schüler Antworten zu geben versucht.
Ganz besonders betroffen von diesem Spannungsfeld sind unsere Lehrpersonen. Die Förderung der verschiedenen Kompetenzen geschieht an Hand von Inhalten und mit Instrumenten und Vorgehensweisen, welche sich bewährt haben. Auf der anderen Seite sind sie konfrontiert mit der schier unüberschaubaren Vielfalt an Neuerungen und Tendenzen, die oft viel versprechen. Eltern und Schüler stellen Forderungen, wollen, dass diesen neuen Formen und Instrumenten Rechnung getragen wird, dass nicht etwa irgendetwas verpasst wird und der Jugendliche möglicherweise etwas nicht mitbekommt, was für seine weitere Entwicklung wichtig gewesen wäre.
Es ist unsere Aufgabe in der Führung der Schule, den Lehrpersonen die Sicherheit zu geben, ihre Arbeit verrichten zu können. Ihnen im aufgezeigten Spannungsfeld Unterstützung anzubieten. Wir sollen eine Aussensicht einnehmen und uns mit den möglichen Entwicklungen auseinandersetzen. Wir müssen uns um die Prozesse der Weiterentwicklung kümmern, müssen letztlich festlegen und entscheiden, in welche Richtung sich die Schulen weiterentwickeln sollen. Auch wir haben keine Kristallkugel, auch wir müssen abwägen und dann, nach Vernehmlassung und Diskussion, Richtungsentscheide fällen. Dabei soll immer das Wohl der Schülerinnen und Schüler und deren möglichst gute Ausbildung und Entwicklung im Zentrum stehen. Die grosse Leistung der Anpassung und Veränderung müssen die Lehrpersonen erbringen. Dafür gebührt ihnen unser grosser Dank.
Dank
Wie jedes Jahr gilt ein besonderer Dank den beiden Patronatskantonen Basel-Stadt und Aargau. Die Schweizerschule São Paulo dankt dem Regierungsrat Dr. Conradin Cramer und dem Generalsekretär Dr. Crispin Hugenschmidt sowie Herrn Pierre Felder für die ideelle, finanzielle und logistische Unterstützung.
Die Schweizerschule Curitiba dankt Regierungsrat Alex Hürzeler, dem Generalsekretär Dr. Michael Umbricht sowie Dr. Frédéric Voisard für ihre wohlwollende Unterstützung bei Projekten, insbesondere bei dem vor der Ausführung stehenden Ausbau der Schule und bei der Logistik.Beide Kantone helfen den Schulen im Rahmen der Qualitätsarbeit, bei der Unterstützung von Projekten in den Bereichen Schulentwicklung, Weiterbildung, Austausch und Infrastruktur.
Wir bedanken uns darüber hinaus beim bisherigen Schweizer Botschafter in Brasilien, Herrn André Regli, für die grosse Unterstützung der Schweizer Botschaft in Brasilia. Den neuen Schweizer Botschafter, Herrn Andrea Semadeni heissen wir herzlich willkommen in Brasilien und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Botschaft. Unser wärmster Dank gilt dem Generalkonsul in São Paulo, Herrn Claudio Leoncavallo, sowie dem Konsul Herrn Xaver Schönbächler, die sich auch in diesem Berichtsjahr als grosse Unterstützer für die Anliegen der Schweizerschulen in Brasilien eingesetzt haben. Auch für Herrn Leoncavallo geht die Zeit in Brasilien zu Ende und wünschen ihm und seiner Frau alles Gute am neuen Wirkungsort.
Die Geschäftsführerin von Educationsuisse, Barbara Sulzer-Smith, unterstützt uns stets tatkräftig und mit viel Sachverstand bei den vielfältigen Fragen, die sich im Alltag stellen. Ebenso bedanken wir uns bei Herrn Hans Ambühl, der mit viel Engagement das Amt von Derrick Widmer übernommen hat. Auch weiteren den Mitarbeiterinnen von Educationsuisse, Olivia Walani, Ruth von Gunten und Anja Lötscher gilt ein Dankeschön, sind sie doch immer und sehr hilfsbereit zur Stelle, wenn es um Fragen der Anstellung oder des Austausches der Schüler mit Studienabsichten in der Schweiz geht. Das Bundesamt für Kultur (BAK) ist die Aufsichtsstelle des Bundes für die Schweizerschulen. Wir sprechen besonders David Vitali, Fiona Wigger und Andrea Spring unseren Dank aus. Schuleiterinnen und Schulleitern in der Schweiz (Denise Widmer, Suhr; David Lingg, Bern; Christian Joos, Burgdorf; Peter Wunderlin, Rekingen; Frido Koch, Wädenswil; Dominique Burger, Neue Kantonsschule Aarau) gilt grosser Dank, da sie als Verantwortliche der Partnerschulen in der einen oder anderen Weise unsere stetigen Bemühungen im Bereich Schulentwicklung und Weiterbildung tatkräftig unterstützen.
Ich danke den Mitarbeitenden beider Schulen für ihren täglichen Einsatz zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler. Ohne ihr Engagement ist es nicht möglich, für die Kinder und Jugendlichen Rahmenbedingungen zu schaffen und zu erhalten. Ein ganz besonderer Dank gilt schliesslich den Eltern beider Schulen für das grosse Vertrauen, mit welchem sie uns ihre Kinder täglich anvertrauen.
Jedes Jahr seit 2009 treffen sich die Direktoren der Schweizerschulen Lateinamerikas zu einer viertägigen Konferenz. Die Direktoren der Schweizerschulen Curitiba, Santiago de Chile, Lima, Bogotá, Mexiko und São Paulo kamen für die Zusammenkunft vom 3. bis 6. Mai an der Schweizerschule in São Paulo zusammen. Auf dem Programm standen das Kennenlernen unserer Schule, Unterrichtsbesuche, ein Treffen mit unseren Lehrpersonen und Angestellten, Sitzungen, eine Lesung der Direktorin Santiago de Chiles für unsere Schulkinder der 3. Klasse, sowie ein offizieller Abend in der Residenz des Generalkonsuls der Schweiz, mit der Teilnahme des Schweizer Botschafters, Herrn André Regli, des Generalkonsuls, Herrn Claudio Leoncavallo, sowie der Mitglieder unseres Verwaltungsrates. Für den letzten Tag (Samstag) organisierten wir ein kulturelles Programm in São Paulo mit dem Besuch verschiedener Sehenswürdigkeiten unserer Stadt. Es war uns eine grosse Ehre, das diesjährige Direktorentreffen zu organisieren und durchzführen und den Direktoren der anderen Schweizerschulen im Ausland Einblick in unseren Alltag zu gewähren.
Jedes Jahr von Januar bis März fahren einige unserer Gymnasiasten ins Gastschülerprogramm nach Deutschland. Dabei leben die 15 bis 16-jährigen Jugendlichen während zwei Monaten bei einer deutschen Gastfamilie und besuchen in Deutschland die Schule. Zum ersten Mal startete das Programm in der Schweiz, nämlich verbrachte unsere Gruppe die erste Hälfte der ersten Woche, in der ein kulturelles Programm angeboten wird, in der Schweiz. Von Zürich aus besuchten die Jugendlichen diverse Attraktivitäten wie das FIFA-Museum, die Schokoladenfabrik Lindt & Sprüngli und den Rheinfall. Ein Highlight stellte sicher die Schlittenfahrt am Zugerberg dar! Nach dem zweiten Teil der kulturellen Woche in Stuttgart, mit dem Besuch des Mercedes- Museums und weiteren Sehenswürdigkeiten, wurden alle unsere Schülerinnen und Schüler ihren Gastfamilien übergeben. Diese wurden durch unsere Partneragentur in Deutschland, der DJO (Deutsche Jugend in Europa), sorgfältig ausgewählt.
Vom 3. bis zum 7. April fand die Woche der Deutschen Sprache statt. Durch die Botschaften Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, Belgiens und Luxemburgs initiiert, fanden in ganz Brasilien diverse Events und Aktivitäten statt.
Während dieser Periode nahmen unsere Schülerinnen und Schüler an verschiedenen internen Aktivitäten teil. So haben die Kinder des Kindergartens bis zur 3. Primarklasse beispielsweise an einer Osterwerkstatt gearbeitet. Oder dann haben ältere Primarschüler jüngeren Kindern Geschichten auf Deutsch erzählt. Jugendliche der Sekundarstufe haben mit den Kindergartenkindern Spiele und Bastelarbeiten auf Deutsch gemacht. Auch haben sich Sekundarschüler den Primarschülern präsentiert, die Schülerband hat zudem während der Pause deutsche Popsongs vorgeführt. Die Gymnasiasten haben sich mit sogenannten «Flashmobs» - spontanen Kurzpräsentationen in Klassenzimmern, Sekretariat oder in den Gängen - bemerkbar gemacht. Und schliesslich servierte auch unser Restaurant während dieser Woche aus dem deutschsprachigen Gebiet typische Speisen.
Am 15. Mai 2017 fand der traditionelle Vorlesewettbewerb auf Deutsch statt. Daran beteiligten sich unsere Schule, sowie die beiden Schulen Benjamin Constant und Imperatriz Leopoldina. Das Ziel dieses Anlasses ist es, unsere Schülerinnen und Schüler der 7. und 9. Klassen für die deutsche Sprache, insbesondere für das gestaltende Lesen, zu motivieren und den Austausch unter den drei Schulen zu fördern. Dieses Jahr war die Schule Benjamin Constant Gastgeberin der Finalrunde. Dort durften die Kandidaten zuerst einen vorbereiteten Text und anschliessend einen ihnen unbekannten Text vortragen. Eine unserer Schülerinnen aus der 7. Klasse klassifizierte sich auf Platz zwei in ihrer Kategorie. Ebenfalls eine unserer Schülerinnen der 9.Klasse gewann den ersten Preis.
Sprache bedeutet nicht nur sprechen, Sprache ist Lebensform. Beim Debattieren kommt dieser Gedanke speziell zur Geltung, indem es bei der Debatte eben nicht nur um Sprachbildung, sondern auch um Persönlichkeits- (aufeinander eingehen, kritisch sein), Meinungs- (Position beziehen) und meist auch politische Bildung geht. Ausgangspunkt einer Debatte ist eine Streitfrage, mit der sich die Schülerinnen und Schüler beschäftigen müssen, indem sie sich Pro- und Contra- Argumente und entsprechende Gründe und Beipiele (Illustrationen) dazu überlegen, ehe sie, von Angesicht zu Angesicht, ihre Positionen überzeugend vertreten und sich mit denjenigen der Gegenseite auseinandersetzen müssen. Debatten laden in diesem Sinne auch dazu ein, Dinge neu oder anders zu sehen und vielleicht scheinbar fertig gedachte Konstrukte zu überdenken.
Wir sind der Überzeugung, dass Aktionen wie diese den Kindern und Jugendlichen zusätzlich zum Bewusstsein verhelfen, welche Wichtigkeit und welches Differenzial das Erlernen und Beherrschen der deutschen Sprache bedeuten kann. Jedes Jahr wird auch hier in Brasilien der Sprachwettbewerb «Jugend debattiert» durchgeführt. Daran nehmen Schulen aus dem ganzen Land teil. Am 22. und 23.
Juni fanden in Joinville die erste Phase, das Viertelfinale, Halbfinale und das Finale statt. 13 Schulen, die je 2 Kandidaten selektionieren, nahmen teil. Die vier besten Kandidaten nahmen zwischen dem 24. und dem 28. Oktober 2017 am südamerikanischen Finale in São Paulo teil. Gastgeber war die Schule Benjamin Constant. Vier unserer Schüler waren unter den Finalisten.
Am 23. und 24. November empfingen wir die Deutsch-Fachschaftsleiter an Einrichtungen in Rio de Janeiro, São Paulo und im Bundesstaat Paraná. Das jährliche Treffen, das zum zweiten Mal in unserer Schule stattfand, zählte 13 PASCH-Schulen und Wolfgang Theis, Koordinator des Unterrichtsfaches Deutsch als Fremdsprache der ZfA (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen) zu seinen Teilnehmern. Am Nachmittag des 24. Novembers fand ein Treffen zum Thema “In Deutschland studieren – das Studienkolleg” statt.
Jedes Jahr absolvieren unsere Schülerinnen und Schüler Sprachdiplome in allen Sprachen, die sie an unserer Schule nebst Portugiesisch lernen: Deutsch, Französisch und Englisch. Anlässlich der Französischdiplom-Übergabe hatten wir die grosse Ehre, Herrn Frédéric Frament, Kulturbeauftragter des Französischen Generalkonsulats in São Paulo, sowie Frau Anne-Laure Miné, Pädagogische Leiterin der Alliance Française zu empfangen. Deren Präsenz verlieh dem Event und somit der Wichtigkeit des Lernens einer weiteren Sprache ein zusätzliches Gewicht und wurden von allen Jugendlichen und Lehrpersonen sehr geschätzt.
An der Schweizerschule São Paulo absolvieren alle Schülerinnen und Schüler Sprachprüfungen mit dem Ziel, das für die weltweiten deutsch-, französisch- und englischsprachigen Universitäten erforderliche Sprachniveau zu erlangen. Das angestrebte Sprachniveau ist immer das Niveau C1 gemäss europäischem Referenzrahmen und bedeutet, dass der Schüler fortgeschrittene Sprachkenntnisse besitzt und zum universitären Studium in diesen Sprachen zugelassen wird.
Für die Zeit von 20. bis 24. März ist im Schulkalender die “Woche der Ernährungserziehung” vorgesehen. Sämtliche Klassen, vom Kindergarten bis zur Gymnasialstufe, waren an diesem Projekt beteiligt. Unser Ziel war, den Schülern den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit bewusst zu machen, sie diesbezüglich zu sensibilisieren und sie dazu anzuregen, bei der Auswahl von Nahrungsmitteln auf eine gesündere und ausgewogenere Ernährung zu achten. Während der gesamten Woche wurden verschiedene pädagogische, auf die jeweilige Jahrgangsstufe angepasste, Aktivitäten entwickelt. Bei dieser wichtigen Arbeit wurden unsere Lehrkräfte durch Ernährungswissenschaftlerinnen unterstützt, die sämtliche Klassen besuchten.
Zum zweiten Mal nahmen unsere Schülerinnen an einer Simulation der UNO teil. Beim Projekt MUN (Model United Nations) geht es genau darum: Die Teilnehmenden nehmen eine Position ein und verteidigen diese für ein ihnen zugeteiltes Land mit all seinen Problemen und Herausforderungen. Swiss Model United Nation heisst das Programm für unsere Jugendlichen, zumal es von unserer Schwesterschule, der Schweizerschule Curitiba, durchgeführt wurde. Von der Schweizerschule São Paulo nahm eine Delegation bestehend aus 15 Schülern des Gymnasiums teil. Um optimal auf diese Herausforderung vorbereitet zu sein, nahmen unsere Schüler an einem internen Vorbereitungskurs unter Leitung unserer Lehrpersonen teil.
Zum zwölften Mal in Folge fand für unsere Schüler der 4. Klasse der Gymnasialstufe die Wirtschaftswoche statt. Eine ganze Woche lang tauchten sie in die Welt der Unternehmen ein. Sie schufen und leiteten auf Grundlage einer Simulation ihr eigenes Unternehmen. Unter Leitung und Anleitung von Spezialisten aus der Schweiz wurden sie u.a. zu CEOs, CFOs, Marketing-Spezialisten. Die Wirtschaftswoche ist ein von der Schweizer Stiftung Ernst-Schmidheiny 1973 ins Leben gerufenes Programm, das weiterhin in Schulen der Gymnasialstufe in der Schweiz und in Schweizerschulen auf der ganzen Welt gefördert wird.
Am 31. Juli nahmen im Rahmen der Planungstage die 80 Lehrkräfte unserer Schule am Workshop “Präsentationstechniken” teil. In zwei Gruppen aufgeteilt hatten sie Gelegenheit, nachstehende Themen zu bearbeiten:
1) Sprachlicher Ausdruck: Der Portugiesischlehrer und Berater, betonte die Bedeutung des guten Sprachgebrauchs in Präsentationen vor unterschiedlichen Zuhörerschaften. Er verwies auf die Wichtigkeit von Slides ohne Abweichungen von den grammatikalischen Regeln und besprach in sachlicher und dynamischer Art und Weise die im Alltag am häufigsten begangenen Fehler.
2) Redekunst: Der Schulpsychologe ging in spielerischer und dynamischer Art und Weise auf die Bedeutung der klaren und sicheren Kommunikation in Präsentationen ein. Darüber hinaus gab er einige Tipps zum Sprechen in der Öffentlichkeit, wie z.B.: sich auf das Sprechen vorbereiten, das Publikum kennen, auf Haltung und Gestik achten und vor allem mit lebhaftem Ausdruck sprechen.
3) Anfertigung von Slides: Der pädagogische Berater rückte die Notwendigkeit in den Mittelpunkt, einige der wichtigsten Designkonzepte zu befolgen (grössere Wirkung von Bildern, Einfachheit, Kontrast, Freiraum und Bündigkeit), um die Kommunikation in den Präsentationen zu erleichtern. Er erinnerte auch die Lehrkräfte daran, dass im Mittelpunkt der Präsentation der Vortragende zu stehen hat, da das Slide lediglich zum besseren Verständnis des Inhaltes dienen soll.
Die erworbenen Kenntnisse haben bereits mehrere Lehrkräfte dazu angeregt, einige Strategien für ihre Präsentationen zu überdenken, sowohl für schulische Veranstaltungen als auch für den Unterricht im Klassenzimmer.
Zwischen dem 15. und 23. August empfing unsere Schule Dr. Anthony Wong zu einer Vortragsreihe für die Eltern, Schüler und Lehrer zum Thema “Alkohol und Drogen – was musst Du wissen?”. Ziel dabei war, ein so wichtiges Thema anzusprechen und mit den Schülern und ihren Familien Fragen in Bezug auf die Vorbeugung gegen den Konsum von Drogen und seinen Folgen für das Leben zu thematisieren.
Die Veranstaltung für die Eltern wurde von etwa 150 Teilnehmern besucht, die sich über die Auswirkungen des Konsums von Drogen in der sozialen und kognitiven Entwicklung der Kinder und Jugendlichen informieren und die Rolle der Familien in der vorbeugenden Erziehung besprechen konnten. Die Lehrkräfte der Schule konnten ebenfalls an dem Vortrag teilnehmen, der auf die Neurowissenschaft der Drogen und ihrer Auswirkungen auf den Lernprozess des Jugendlichen einging. Bei anderer Gelegenheit wandte sich Dr. Wong auch an die Schüler in Bezug auf die verschiedenen Arten von Drogen, ihren Wirkungen und Folgen.
Wir sind der Meinung, dass Information und Vorbeugung der Weg zur Erziehung in Sachen Alkohol und Drogen sind und wird sind uns gewiss, dass wir als Schule diesen Weg nur gemeinsam mit den Schülern und ihren Familien gehen können.
Am 20.09 empfingen wir ein weiteres Mal Frau Dr. Patricia Peck, eine auf Digitales Recht spezialisierte Rechtsanwältin. Hauptsächlich um den Eltern der Schüler die Bedeutung der elterlichen Kontrolle der digitalen Welt und ihre Auswirkungen auf das schulische und soziale Leben der Familien bewusst zu machen und aufzuzeigen, ging Frau Dr. Patricia kompetent und sicher auf das Thema ein. Wir konnten ferner das Thema, das wir bereits in einer Elternversammlung über Verhaltensregeln beim Umgang mit sozialen Medien, die Rolle der Eltern, der Schüler und der Schule besprochen hatten, wieder aufgreifen und erörtern.
Frau Dr. Patricia Peck führte ferner einige Fälle von Cyberbullying und dazugehörige Lösungen an und stellte auch gefährliche Situationen im Zusammenhang mit Whatsapp-Gesprächsgruppen vor. Sie ermöglichte den Anwesenden ein Gespräch über die Rolle und die Verantwortung der Familien und der Schule in diesen Fällen.
Die Infrastruktur einer Schule ist fortwährendem Verschleiss ausgesetzt und erfordert ständige Wartungsarbeiten und Verbesserungen, um die Funkionalität und Qualität der Einrichtungen zu gewährleisten. Neben der routinemässigen Erneuerung der Geräte und Schulmöbel, den Imprägnier- und Malerarbeiten, sind für das Jahr 2017 u.a. besonders zu erwähnen:
In einer weiteren Etappe der Konsolidierung der automatisierten Prozesse des in der Schule benutzten ERP Systems (Enterprise Resource Planning) wurden das Automatisierungsmodul des biometrischen Zutrittssystems in São Paulo sowie das Buchhaltungs- und Vermögensmodul an den beiden Schulen eingeführt. Wir nutzten die Gelegenheit zur Reformulierung des Rechnungsplanes, um ihn praktischer und verständlicher zu strukturieren.
Im pädagogischen Bereich wurde das Projekt der Stellenarchitektur und die Anpassung der Karriereebenen und Gehälter mit Unterstützung durch eine spezialisierte Beratungsfirma begonnen.
Schulleitung | |
Generaldirektor | Jürg Leuenberger |
Direktor | Marcel Brunner |
Direktorin Administration und Marketing | Karin Lillian Michaelis Buelau |
Brasilianische Direktorin | Andréa |
Pädagogischer Leiter 9. Kl. Sekundarstufe bis 4. Kl. Gymnasialstufe | Rubens Henrique Camargo Bueno |
Pädagogischer Leiter 4. bis 8. Klasse | Maurus Martin Sommerer |
Pädagogischer Leiter Kindergarten bis 3. Klasse Primarstufe | Martin Bucher |
Beratung | Saulo Benjamim Vianna |
PÄDAGOGISCHER AUFBAU |
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Stufe | Alter | Klasse |
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Kindergarten | 4 | Kindergarten I |
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| 5 | Kindergarten II |
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Primarstufe | 6 | 1. Klasse |
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7 | 2. Klasse |
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8 | 3. Klasse |
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9 | 4. Klasse | Externe Sprachdiplome |
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10 | 5. Klasse |
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Sekundarstufe | 11 | 6. Klasse | Deutsch | Französisch | Englisch |
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12 | 7. Klasse |
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13 | 8. Klasse | IVA A2 |
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14 | 9. Klasse | DELF A1 |
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Gymnasialstufe | 15 | 1. Klasse | DSD A2/B1 | DELF A2 |
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16 | 2. Klasse | DSD A2/B1 | DELF B1 |
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17 | 3. Klasse | DSD B2/C1 | DELF B2 |
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18 | 4. Klasse | DSD B2/C1 | DELF B2 | DALF C1 | CAE/CPE B2/C1/C2 |
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2. Semester der 2. Klasse des Gymnasiums bis und mit 1. Semester der 4. Klasse des Gymnasiums. |
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EINGESCHRIEBENE sCHÜLER/INNEN | |||
| Schweizer | Brasilianer/innen | Gesamt |
Spielgruppe I, II, III | 8 | 36 | 44 |
Kindergarten I, II | 9 | 47 | 56 |
Kindergarten | 17 | 83 | 100 |
1. | 12 | 54 | 66 |
2. Klasse | 9 | 48 | 57 |
3. Klasse | 13 | 48 | 61 |
4. Klasse | 13 | 48 | 61 |
5. Klasse | 10 | 48 | 58 |
Primarstufe | 57 | 246 | 303 |
6. Klasse | 10 | 43 | 53 |
7. Klasse | 8 | 44 | 52 |
8. Klasse | 7 | 45 | 52 |
9. Klasse | 8 | 38 | 46 |
Sekundarstufe | 33 | 170 | 203 |
1. Klasse | 12 | 32 | 44 |
2. Klasse | 9 | 27 | 36 |
3. | 5 | 34 | 39 |
4. Klasse | 6 | 23 | 29 |
Gymnasialstufe | 32 | 116 | 148 |
Gesamt - Schuljahresbeginn | 139 | 615 | 754 |
SPRACHDIPLOME | |||||
Sprache | Prüfung | Teilgenommen | Bestanden | Bestanden % | |
Deutsch
| IVA - A2 | 69 | 56 | 82% | |
DSD I | 49 | 35 | 72% | ||
DSD – II – B2, C1 | 23 | 19 | 83% | ||
Französisch | DELF A1 | 45 | 44 | 98% | |
DELF A2 | 41 | 40 | 98% | ||
DELF B1 | 14 | 14 | 100% | ||
DELF B2 | 15 | 13 | 87% | ||
DALF C1 | 7 | 5 | 72% | ||
Englisch | CAE | B2 | 3 | 3 | 100% |
C1 | 18 | 18 | 100% | ||
C2 | 5 | 5 | 100% |
International Baccalaureate DiplomA
Ergebnisse 2017
Kandidaten | Bestanden | % Bestanden | Allgemeiner Durchschnitt |
29 | 26 | 90 | 31,48 |
Studienrichtungen 2013 bis 2017
Interessensbereiche der 85 Studienanfänger = 51% der insgesamt 166 Absolventen im Zeitraum 2013 bis 2017
Andere: | ||
3D-Animation |
| Heeresoffizier |
Biologie |
| Hotellerie |
Chemietechnik |
| Humanwissenschaften |
Computerwissenschaften |
| Industriedesign Zeichnen – Design |
Darstellende Künste |
| Innenarchitektur |
Elektronik |
| Internationale Geschäftsbeziehungen |
Finanzen und Immobilieninvestment |
| Kunst |
Gastronomie |
| Luftfahrttechnik |
Besuchte Universitäten in Brasilien
Zeitraum 2013 bis 2017
Berechnungsgrundlage: von den 85 Studienanfängern nahmen 69 das Studium an brasilianischen Universitäten auf
ANDERE BESUCHTE UNIVERSITÄTEN IN BRASILIEN | |
AMAN - Academia Militar das Agulhas Negras | PUC RS – Ciências Aeronáuticas |
Centro Universitário FEI | SENAC - Serviço Nacional de Aprendizagem |
Faculdade Cásper Líbero | UINFEI - Universidade Federal de Itajubá |
Faculdade Melies de Tecnologia | UNISA - Universidade de Santo Amaro |
PUC Campinas - Pontifícia Universidade Católica | Universidade Anhembi Morumbi |
Besuchte Universitäten in anderen Ländern
Zeitraum 2013 bis 2017
Berechnungsgrundlage: von den 85 Studienanfängern nahmen 16 das Studium an ausländischen Universitäten auf
USA | England |
George Washington University (EUA) | Imperial College Londres (Inglaterra) |
Hult International Business School San Francisco (EUA) | University of Reading |
University South of Florida (EUA) |
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| Andere |
Schweiz | Erasmus University Rotterdam (Holanda) |
École Hôtelière de Lausanne (Suíça) | IE University (Espanha) |
University of St. Gallen (Suíça) | TU - Technische Universität Berlin |
| UCA - Pontifícia Universidad Católica da Argentina (Argentina) |
Kanada | Universidade de Coimbra (Portugal) |
UBC - The University of British Columbia (Canadá) | University of Sydney (Austrália) |
University of Toronto (Canadá) |
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Studienwoche Mamanguá – 4. Klasse Gymnasialstufe
Karneval – Kindergarten und Primarstufe
Relatório Anual 2017 | Jahresbericht 2017 - Desenvolvido e Hospedado por: Pecorari Digital